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Wenn der Körper vergisst: Physiotherapie bei Demenz

30. Juni 2023

Menschen mit einer Demenzerkrankung fällt es schwer, sich kurzfristige Informationen zu merken oder Vergangenes abzurufen. Oft sind einfache Bewegungsabläufe nicht mehr möglich. Physiotherapeutinnen und -therapeuten helfen Betroffenen dabei, mobil zu bleiben.

Heutzutage erleichtern Medikamente und mentale Trainings den Alltag von Demenzkranken. Viele wissen jedoch nicht, dass Betroffene auch körperliche Funktionen trainieren sollten. Denn ein motorischer Abbau ist gravierend: Stürze, einseitiges Hinken und Einknicken des Fußes bis hin zu Immobilität. Die privaten Tiroler Gesundheitsbetriebe unterstützen ganzheitlich mit physikalischen Therapieangeboten.

Banal aber fundamental

„Aufgrund der verminderten Hirnfunktion sind gewisse Alltagsbewegungen eingeschränkt“, beschreibt Physiotherapeut Lukas Thöni. Er arbeitet seit vielen Jahren mit geriatrischen Patientinnen und Patienten – einige leiden an Demenz und anderen neurologischen Störungen.

Eine motorische Fehlfunktion erkennt man oft am Gangbild: Betroffene bewegen sich unsicher und die Sturzgefahr ist erhöht.

„Wir trainieren banale Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel die Trittsicherheit beim Treppensteigen“

Lukas Thöni, leitender Physiotherapeut, PKA Götzens

Der leitende Physiotherapeut der PKA Götzens, Lukas Thöni, besucht seine Patientinnen und Patienten zuhause oder in Altenwohnheimen.

Immer wieder üben

Bevor der Therapeut ein neues Programm einführt, wiederholt er einzelne Bewegungsabläufe so lange, bis sie sich einprägen. Wie bei allen neurologischen Erkrankungen sind Therapieerfolge oft erst auf sehr lange Sicht zu beobachten.

„Schon das Verhindern von weiterem körperlichen Abbau ist ein gutes Behandlungsergebnis“, beschreibt Lukas.

Ein verbessertes Gangbild ist ein möglicher, positiver Effekt der Physiotherapie. Viele Patientinnen und Patienten trauen sich im Laufe der Behandlung wieder mehr Bewegung zu.

Rosmarie Jäger, Heimleiterin des „Haus Maria“ in Natters, schätzt das mobile Angebot der PKA.

Mobile Therapie gibt Sicherheit

Demente und ältere Menschen haben meist ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Die gewohnte Umgebung, ein bekanntes Gesicht oder immer gleiche Abläufe sorgen dafür, dass eine Therapie überhaupt wirken kann.

Persönliche Termine in den eigenen vier Wänden sind oft die einzige Behandlungsmöglichkeit für Betroffene. Deshalb besucht Lukas viele seiner Klientinnen und Klienten zuhause oder in Altenwohnheimen.

Die Private Krankenanstalt Gesellschaft m.b.H. (PKA) bietet mobile Therapien in Alten- und Pflegeheimen oder Hausbesuche an.