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Wenn die Schilddrüse leuchtet: Nuklearmedizin

5. Juli 2023

Unkonzentriertheit, Schlafstörungen oder Gewichtsschwankungen – Betroffene leiden oft unter Problemen mit der Schilddrüse. Auch Knoten in dem lebenswichtigen Organ können gefährlich sein. Mittels nuklearmedizinischer Bildgebung diagnostiziert das Team von Dr. Martin Kastlunger in Schwaz Schilddrüsenerkrankungen.

oswald

„Diese vier Mitgliedsbetriebe tragen einen wesentlichen Teil zur Versorgung von Schilddrüsen-Patient:innen bei. Die privaten Gesundheitsbetriebe ergänzen damit das landesweite Gesundheitssystem entscheidend.“

WK-Fachgruppenobmann, Ing. Oswald Jenewein

Wie funktioniert Nuklearmedizin?

Etwa 90 % der Nuklearmedizin betreffen jenes Organ, das wichtige Körperfunktionen steuert: die Schilddrüse. Bei Untersuchungen geht es in der Regel darum, Über- oder Unterfunktionen sowie Knoten und Entzündungen zu diagnostizieren, behandeln und kontrollieren. In vielen Fällen wirkt eine rein medikamentöse Therapie gegen die Symptome. Deshalb ist es wichtig, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Bei 33.000 Patient:innen mit Schilddrüsenproblemen wurden bereits nuklearmedizinische Untersuchungen vom Team des Kompetenzzentrum DOK durchgeführt.

Wie äußert sich eine Störung der Schilddrüsenfunktion?

Wenn sich der Körper gegen die Schilddrüse richtet, verursachen diese Zellveränderungen meist eine Kombination aus mehreren Krankheitszeichen:

  • Überfunktion: Hoher Blutdruck, Gewichtsverlust in kurzer Zeit, Nervosität, Zittern, Schwitzen, Haarausfall, Gereiztheit, Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen, Durchfall
  • Unterfunktion: Leistungsschwäche, Gewichtszunahme, dauerhafte Müdigkeit, Verstopfung, Konzentrationsschwäche, Haarausfall, depressive Verstimmung, Kälteempfindlichkeit

Wie läuft die Untersuchung der Schilddrüse ab?

Eine nuklearmedizinische Erstuntersuchung im Ärztequartier Kompetenzzentrum DOK dauert etwa 15 bis 25 Minuten. Zur Qualitätssteigerung für Verlaufskontrollen wird die Schilddrüse in 3D erfasst. Betroffene kommen meist mit einer Zuweisung in das Institut. Trotz des großen Bedarfs an Nuklearmedizin, warten Patient:innen durchschnittlich nur zwei Wochen auf einen Termin. „Sehr viele Menschen leiden unter einer Schilddrüsenerkrankung. Leider gibt es nur wenige Fachärzte für Nuklearmedizin. In unserem Betrieb sind nur Spezialisten tätig.“, schildert Dr. Martin Kastlunger, Leiter des Kompetenzzentrum DOK. Somit kann die Einrichtung umfassende Schilddrüsenuntersuchungen während eines Termins anbieten.

information

Bei der ersten Untersuchung diagnostizieren die Mediziner:innen mögliche Störungen und planen das weitere Vorgehen:

(1) Ärztliche Untersuchung

  • Anamnese
  • Tastbefund / Puls

(2) Blutuntersuchung

  • Um Proben für die Laborparameter zu gewinnen, ist eine Blutabnahme notwendig.

(3) Hochauflösender Ultraschall / Sonographie

  • beurteilt Gewebestruktur der Schilddrüse, Durchblutung, Knotenbildung, Nebenschilddrüsen und angrenzende Lymphknoten
  • Elastogramm (zeigt, ob Knoten im Gewebe verwachsen sind und hilft bei der Einschätzung von Bösartigkeit)

(4) Szintigrafie

  • Eine zuvor verabreichte, harmlose Substanz bringt das Gewebe im Rahmen dieses bildgebenden Verfahrens zum Leuchten. Dabei wird ersichtlich, ob Patient:innen Medikamente oder eine Operation benötigen.
martin-kastlunger

„Die Strahlenbelastung während einer Szintigrafie ist geringer, als bei einem Flug von Innsbruck nach Wien oder einem Schitag am Gletscher“, versichert FA Dr. Martin Kastlunger.

Ein Großteil der Bevölkerung ist von Schilddrüsenknoten bzw. Funktionsstörungen des Schilddrüsengewebes betroffen. Die Szintigrafie (= Gammakamera) und Analyse durch Spezialist:innen entscheidet darüber, ob eine Therapie notwendig ist.

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(5) Feinnadelpunktion (FNP)

  • Unklare Befunde erfordern in seltenen Fällen eine ultraschallgezielte Punktion der Schilddrüse. Diese erfolgt ambulant.

(6) Befundbesprechung / Arztbrief

  • Ausschlaggebend für den Behandlungserfolg sind die ausführliche Beurteilung der erhobenen Daten durch die Nuklearmediziner:innen und die gelungene Kommunikation mit Patient:innen und zuweisenden Ärzt:innen.

Ärztequartier Kompetenzzentrum DOK in Schwaz

Auf vier Stockwerken verteilt bietet das Team des Kompetenzzentrum DOK (Dr. Kastlunger) medizinische Leistungen in den Fachbereichen Radiologie, Magnetresonanztomographie (MRT), Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Schmerztherapie. Mehr als 30 Angestellte und Fachärzt:innen betreuen Patient:innen professionell und gewährleisten kurze Wartezeiten.

Nähere Infos unter www.mein-dok.at