Zu viel Flüssigkeit im Körper
25. Oktober 2023
Lymphödeme entstehen, wenn sich vermehrt Flüssigkeit im Gewebe (eine Schwellung bzw. Stau) befindet. Das passiert aufgrund einer Fehlfunktion von Lymphgefäßen und/oder Lymphknoten. Dr. Silke Grummt, ärztliche Leiterin der Lymphödemklinik Wittlinger in Walchsee, weiß, wie man Arm- und Beinlymphödeme behandelt.
„Unsere Lymphbahnen haben im Körper die Aufgabe einer ‚Abwasserkanalisation‘. Sie nehmen Fette, Eiweiße, ‚alte‘ Zellen, Fremdstoffe und Wasser auf und transportieren sie in Richtung Lymphknoten. Dort wird die Lymphflüssigkeit gereinigt und letztendlich dem Körper wieder zugeführt. Ist der Abtransport gestört, kommt es zu einem Rückstau, dem Ödem bzw. Lymphödem“, so Dr. Silke Grummt, Fachärztin für Dermatologie.
Wodurch werden Fehlfunktionen der Lymphgefäße bzw. Lymphknoten verursacht?
Ursachen für vermehrtes Auftreten von Flüssigkeit im Gewebe können sein:
- ein chirurgischer Eingriff (Operation)
- eine Strahlentherapie (z.B. nach einer Brustkrebsoperation)
- eine anlagebedingte Schwäche der Lymphbahnen
- ein schwerer Unfall.
Welche Arten von Lymphödemen gibt es?
„Primäre Lymphödeme sind angeborene Schädigungen des Lymphgefäßsystems, sekundäre Lymphödeme sind erworbene Schädigungen und Phlebo-Lymphödeme sind erworbene Schwellungen durch nicht funktionierende Venen“, erklärt Dr. Grummt. Nach Brustkrebserkrankungen oder Unterleibsoperationen sind häufig Arme und Beine von Lymphödemen betroffen. Oft müssen deshalb Lymphknoten entfernt werden. Auch Bestrahlungstherapien haben negative Auswirkungen auf das Lymphgefäßsystem und dessen Leistungsfähigkeit.
„Ist das Lymphödem einmal entstanden, erfordert es eine lebenslange Therapie.“
Dr. Silke Grummt, ärztliche Leiterin der Lymphödemklinik Wittlinger
Wie erkennt man ein Lymphödem?
Schwellneigung, die sich über Nacht zurückbildet, leichte Ermüdbarkeit, ziehende Schmerzen oder Spannungsschmerzen, schwere Glieder oder Schnürfurchen der Strümpfe können Hinweise auf eine Lymphödembildung sein. „Treten diese oder ähnliche Beschwerden auf, sollten sich Betroffene umgehend an ihren Arzt wenden. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in diesem Bereich müssen wir leider sagen: ‚Einmal Lymphödem, immer Lymphödem!“, erklärt die ärztliche Leiterin.
Nach der dreiwöchigen stationären Therapie erkennt man deutliche Unterschiede bei dem Armlymphödem – Bild links vor der Behandlung, Bild rechts danach.
Mit 5 Säulen zu weniger Beschwerden
„In der Lymphödemklinik Wittlinger in Walchsee behandeln wir seit über 40 Jahren Patient:innen, die an chronischen Lymphödemen leiden. Vor allem Armlymphödeme nach Brustkrebsoperationen sowie Beinlymphödeme nach Unterleibsoperationen werden hier intensiv therapiert“, erklärt Dr. Silke Grummt. Ungefähr jede dritte bis fünfte Frau ist nach einer Brustkrebsoperation mit Nachbestrahlung in den ersten drei Jahren postoperativ von einem Armlymphödem betroffen. Ähnliche Zahlen gelten für Beinlymphödeme nach Unterleibsoperationen. Prävention und Vorsorge sowie eine frühzeitige Behandlung zählen zu den zentralen Leistungen der Lymphödemklinik Wittlinger. Ohne Behandlung ist das Lymphödem häufig eine fortschreitende Erkrankung, die enorme Ausmaße annehmen kann (Elephantiasis).
Dieter Wittlinger gibt seine Kenntnisse im Bereich Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder/KPE in der ans Therapiezentrum angeschlossenen Dr. Vodder Akademie weiter.
Die 5 Hauptsäulen der Behandlung sind:
1. Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder
2. Bandagierung
3. Entstauungsgymnastik
4. Hautpflege
5. Ernährung
Diese fünf Säulen nennt man kombinierte, physikalische Entstauungstherapie, kurz KPE. In der Lymphödemklinik Wittlinger geben ausschließlich lymphologisch geschulte Ärztinnen und Ärzte Therapieanweisungen.
Gezielt behandelt
Ziel der dreiwöchigen stationären Behandlung ist eine Verbesserung des Gesundheitszustandes der betroffenen Patient:innen, insbesondere des Lymphödems. Ergänzt wird die KPE mit diätischen und psychologischen Anleitungen. Mit einem individuell angepassten Kompressions-Strumpf verlassen die Betroffenen die Klinik. „Eine Weiterbehandlung ist grundsätzlich notwendig, da es sich bei dem Lymphödem um eine chronische Erkrankung handelt, die unbehandelt laufend schlechter wird“, bekräftigt Dr. Silke Grummt.
Im Wittlinger Therapiezentrum in Walchsee bekommen die Patient:innen ausgezeichnete Behandlung bei Arm- und Beinlymphödemen.
Wittlinger Therapiezentrum
Das Wittlinger Therapiezentrum in Walchsee ist ein Familienunternehmen im Gesundheitsbereich, dessen Entwicklung eng mit der „Manuellen Lymphdrainage nach Dr. Vodder/KPE“ verknüpft ist. Neben dem Stammhaus betreibt die Familie noch weitere private Krankenanstalten in Form von physiotherapeutischen Ambulatorien in der Region, deren Schwerpunkte die Nachbehandlung aller postoperativen Gelenk- und Wirbelsäulenoperationen und Schlaganfällen ist.
Dieter, Maria und Andreas Wittlinger sind die Eigentümer der Wittlinger Therapiezentrum GmbH. Dieter Wittlinger ist Verwaltungsdirektor des Kompetenzzentrums in Walchsee. Er ist ausgebildeter Physiotherapeut, Sportphysiotherapeut, Heilmasseur und Fachlehrer für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder/KPE. Sein Tätigkeitsbereich umfasst die Verwaltungsleitung der Klinik und der an das Wittlinger Therapiezentrum angeschlossene Dr. Vodder Akademie sowie die Weitergabe seines Wissens im Bereich Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder/KPE
Wittlinger Therapiezentrum GmbH
Alleestr. 30, 6344 Walchsee
Telefon: +43 (0)5374 5245
E-Mail: office@wittlinger-therapiezentrum.com
Website: www.wittlinger-therapiezentrum.com